Fragen an…

Ralf Bauer

Hallo Ihr Lieben,

ich ahne, so manches, was Ihr hier auf meiner Seite findet, wissen viele von Euch längst. Dennoch war und ist es mir gerade in Zeiten von Online-Fake-News und Nachrichten-Druck in vielen Redaktionen wichtig, eine zentrale Seite zu haben, auf der jeder die wahren Fakten und Hintergründe rund um mein künstlerisches und gesellschaftliches Schaffen, und natürlich in gewissen Teilen auch mein privates Leben, erfahren kann. Vermutlich gibt es aber auch einige Fragen, die gleich mehrere von euch interessieren, die ich auf dieser Seite bisher nicht oder noch nicht abschließend betrachtet habe. Ich sehe das ja auch in den verschiedensten Mails, die mich erreichen. Daher möchte ich hier nach und nach immer wieder ein paar Eurer Fragen aufgreifen, und sie beantworten.

Ich bin euch sehr dankbar für Eure teilweise schon über viele Jahre andauernde Treue. Bis bald – auf dem Bildschirm, im Kino, online, im Theater oder wo sonst sich unsere Wege kreuzen.

Euer Ralf Bauer


Was isst Du gern?

Ralf Bauer: Das ist nicht einfach zu beantworten. Ich setze mich jetzt schon seit bald 20 Jahren mit tibetischer Ernährungslehre auseinander. Ich habe viel gelernt bei tibetischen Ärzten, unter anderem auch beim ehemaligen Leibarzt des Dalai Lama. Durch diese Auseinandersetzung wird das Leben nicht einfacher, aber gesünder.

Du hast in unzähligen Kino-Produktionen, Fernsehrollen und auch am Theater gespielt. Gibt es etwas, was Du zukünftig in diesem Bereich am liebsten machen möchtest? Und was hat sich verändert?

Ralf Bauer: Nein, ich war und bin absolut offen. Das Entscheidende ist am Ende die Rolle. Ansonsten hat sich gerade die Film-Schauspielerei enorm verändert – ist gar nicht mehr mit früher vergleichbar. Es geht zunehmend um Quantität und leider zu wenig um Qualität. Früher hatten wir für nen 90-Minüter durchaus 20 Drehtage. Heute sind es 12, 13, 15. Der Druck wird immer größer. Es geht am Ende nur um Zahlen und Kohle. Ich finde das total schade.

Wie war das eigentlich, als Dich damals plötzlich Menschen als Moderator des Disney-Club alle auf der Straße erkannten?

Ralf Bauer: Ganz so war es ja gar nicht. Das war eigentlich total witzig, und ganz anders, als Ihr Euch das scheinbar vorstellt. Antje, Stefan und ich, wir haben uns damals am Samstagnachmittag die erste Sendung gemeinsam zu Hause angeschaut. Danach sind wir dann auf die Straße gegangen – und niemand hat uns auch nur angeguckt. Es hat uns echt niemand erkannt. Das war in dem Moment schon etwas schade. Inzwischen sehe ich das aber ganz anders. Aus heutiger Sicht ist das nämlich total super für mich gelaufen. Wenn es länger dauert, bis alles zusammenkommt – das Gesicht, der Name, die Sendung – und man so in das Wiedererkennen hineinwächst, dann ist das total angenehm. Du kannst dann lockerer und cooler damit umgehen. Eben nicht so ein „Bäng“ durch einen plötzlichen Mega-Kino-Erfolg, und plötzlich steht man im Rampenlicht, und kann damit gar nicht umgehen.

Was war Deine erste Lieblingsband?

Ralf Bauer: ABBA. Ich hab die Band echt geliebt. Und das wurde durch einen Zufall sogar noch intensiver. Denn 1977 gab‘s den Film „Bernhard und Bianca“. Zu dem Zeitpunkt war bei mir in der Klasse ein Mädchen, die hieß Bianca. In die war ich verknallt, und die mochte auch ABBA. Deswegen mochte ich die Band dann noch mehr.

Gibt es eine Rolle, an die Du Dich besonders gern erinnerst?

Ralf Bauer: Da gäbe es so einige. Aus ganz verschiedenen Gründen, die ich hier nicht alle erzählen möchte. Aber ich denke zum Beispiel an „Tristan und Isolde – Eine Liebe für die Ewigkeit“. Bei dem Dreh habe ich beispielsweise Blacky Fuchsberger kennengelernt. Ich durfte damals mit wirklich tollen Kolleginnen und Kollegen drehen. Zum Beispiel mit der leider schon verstorbenen Maria Schneider, Pierre Cosso, einer wunderbaren ‚Isolde‘ – Léa Bosco. Alles auf Englisch. Aber im Team waren auch viele Italiener. Alles war unter italienischer Federführung. So gab es auch mittags italienisches Catering. Es war immer ‘ne Flasche Rotwein oder Weißwein dabei… Aber auch sehr guter Espresso. Selbst am Filmset im tiefsten Wald gab es immer einen hervorragenden italienischen Espresso. Mir hat das damals sehr Spaß gemacht. Das war ein wunderschöner Dreh.

Was ist in Deinen Augen eine der wichtigsten Erfindungen?

Ralf Bauer: Das Navigationssystem. Gerade wenn man wie ich viel unterwegs ist, ist das doch eine sensationelle Erfindung. Dass man selbst in Dörfern wie Bad Orb die Friedrichstraße findet, um dort ins Theater zu gehen. Auch wenn man Gefahr läuft, in einen Stau zu geraten. Dann kann man sich auf der digitalen Karte fix umsehen, ob man nicht durch dieses Kaff und jenes Dorf schneller ans Ziel kommt. Das ist doch eine Granate!

Ich habe mal gelesen, Du wärst katholisch, andere sagen, Du bist Buddhist. Was stimmt denn nun?

Ralf Bauer: In erster Linie bin ich Ralf Bauer. Aber zum Ernst der Frage zurück: Grundsätzlich bin ich katholisch erzogen worden, und bin auch bis heute Katholik. Mich interessieren, da ich ein weltoffener Mensch bin, aber auch andere Religionen und Philosophien. Obwohl viele ja doch eher im Buddhismus eine Art Philosophie sehen, wie man leben kann, als dass sie ihn als Religion bezeichnen würden. Wenn man allerdings die Worte Buddhas mit dem vergleicht, was Jesus gemacht hat, gibt es schon verschiedene Parallelen.

Nervt es Dich eigentlich, dass Du bis heute immer wieder auf Deine Rolle als Nik in „Gegen den Wind“ angesprochen wirst?

Nein. Mein Vater hat immer zu mir gesagt: „Du darfst nie vergessen, woher Du kommst“. „Gegen den Wind“ war eine große und wichtige Station in meinem Leben als Schauspieler. Außerdem war es damals eine wahnsinnig tolle Zeit. Und letztlich ist es doch immer so. Wenn man mit einer Rolle einem größeren Publikum bekannt wird, dann erinnern die Menschen sich noch sehr lange, praktisch immer, daran. Und es ist doch toll, dass es positive Erinnerungen sind in meinem Fall.